
Dänen-Giraffe verfüttert, Kölner Zoo reagiert
Im Zoo von Kopenhagen ist Giraffe Marius am vergangenen Sonntag erschossen und öffentlich an die Löwen verfüttert worden. Das anderthalb Jahre alte Kalb war kerngesund, doch wegen drohender Inzucht haben die Dänen das Jungtier hingerichtet.
Bilder, wie ein Löwe dem toten Marius den Vorderläufer rausbeißt, kursieren inzwischen im Internet und auch auf dem Portal der Süddeutschen. Besondere Empörung ruft hervor: Ein Privatmann wollte das Tier retten und hat dem Zoo 50 000 Euro geboten. Doch der reagierte auf die Offerte nicht einmal. Inzwischen läuft ein Shitstorm gegen den dänischen Zoo. Aufgebrachte Tierfreunde fragen sich vor allem, warum das Tier nicht kastriert worden ist. So hätte es doch weiterleben können. Sie gründeten sogar eine Facebookseite namens Rettet Marius.
Das sagt der Kölner Zoodirektor

Inzwischen hat sich auch der Direktor des Kölner Zoos zu dem Vorfall geäußert. Kernaussage: Tiere töten muss manchmal sein, aber doch nicht so öffentlich. Ein Sprecher des Zoos in Kopenhagen hat dagegen unterstrichen, die "öffentliche Ausweidung" sei gerade für Kinder sehr lehrreich.
Hier die wörtliche Stellungnahme vom Kölner Zoodirektor Theo Pagel:
Köln, 10. Februar 2014. „Immer wieder kommen Zoologische Gärten in die Schlagzeilen, wenn es um Transfers von Tieren geht, die Zoobesuchern ans Herz gewachsen sind, oder wenn z.B. in seltenen Fällen ein Tier getötet werden muss, das überzählig oder nicht vermittlungsfähig ist. So geschah es auch im Zoo Kopenhagen (Dänemark). Man muss wissen, dass man u.a. in Dänemark und weiteren nordischen Ländern mit dem Töten von Tieren, auch in Zoos, viel freizügiger umgeht als in anderen Ländern Europas. Und dies seit vielen Jahren so praktiziert. Die Tötung der Giraffe lief unseren Kenntnissen nach vorschriftsgemäß ab. Auch wenn in Kopenhagen rechtlich und ethisch alles in Ordnung war, sollte aus unserer Sicht die Schlachtung eines Tieres nicht so öffentlich zur Schau gestellt werden. Die Zoos des Verbands Deutscher Zoodirektoren wollen den Besuchern in erster Linie Freude bereiten, die Natur simulieren, Menschen für Tiere begeistern und aufklären. Wie es letztlich in diesem Fall zu der Entscheidung in Kopenhagen kam, ist uns nicht im Detail bekannt. Dazu muss man direkt dort anfragen.“ (tb)
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