Heizkosten: Die besten Tipps für Sparfüchse

Brr, brr, schlotter ... Auch wenn es draußen bitterkalt ist, sollten die Heizkosten nicht explodieren. Heizung aus und Mütze an spart natürlich viel Geld. Aber es gibt auch ein paar weniger radikale Tricks.

Gerade Städter haben es nicht leicht im Winter. Weder heizt ein angegliederter Kuhstall den Wohnbereich, noch ein kuscheliger, holzbetriebener Kachelofen samt Rohr. Und so bekommt ein Mieter oft erst Hitzewallungen, wenn die Jahresabrechnung im Briefkasten liegt. Doch es gibt Tricks, die Kosten deutlich zu senken:

1. Stoßlüften statt Fenster kippen

Wer seine Fenster lange auf Kipp stellt, treibt die Kosten in die Höhe. Besser ab und an die Wohnung gründlich lüften. Wer sich daran hält, spart im Winter monatlich rund 15 Euro. Ganz nebenbei verbessert richtiges Lüften das Raumklima. Denn ist es zu feucht, fühlen sich besonders Silberfische wohl im Heim. So geht richtiges Querlüften: mehr

Apropos richtige Raumfeuchtigkeit: Wer regelmäßig durchlüftet, senkt sogar das Erkältungsrisiko.

2. Wasserboiler runterstellen

Die Wassertemperatur am Boiler nie über 60 Grad einstellen. Für das Dusch-und Badewasser ist sogar nur eine Temperatur von rund 37 Grad nötig. Denn das entspricht in etwa unserer eigenen Körpertemperatur.

Wer längere Zeit in den Urlaub fährt, kann in der Zeit den Boiler sogar ganz ausstellen oder die Temperatur auf Null drehen. Und so nebenbei: Am besten das Wasser ganz abstellen. Das spart zwar keine Energie, schützt jedoch vor Wasserschäden.

3. Heizungskeller und Rohre prüfen

Sehr warme Heizungskeller sind meist die Folge schlecht isolierter Rohrleitungen. Isoliermaterial hilft dabei, die Kosten zu senken. Das Material gibt es günstig in jedem Baumarkt. Wer kann, lässt die Tür des Heizungsraums offen. Dadurch dringt die Wärme nach oben in die Wohnräume.

4. Pullover an, Temperatur runter

Zu Hause im T-Shirt zu sitzen ist im Winter so bequem wie teuer, denn die Heizung arbeitet dann auf Hochtouren. Jedes Grad weniger spart etwa sechs Prozent Heizungsenergie. Der Deutsche Mieterbund rät zu folgenden Temperaturen:

In Wohnräumen 20 bis 22 °C, in der Küche 18 bis 20 °C, im Schlafzimmer 16 bis 18 °C und im Badezimmer bis maximal 23 °C. Bei einer fünfstufigen Skala am Thermostat liegen zwischen den verschiedenen Stufen etwa vier Grad.

5. Heizkörper in der Wohnung kontrollieren

Die Heizung ist voll aufgedreht und es ist trotzdem kalt in der Wohnung. Dann liegts vielleicht am Heizkörper selber. Meist muss nur die Luft raus, dann wärmt er wieder. Auch ein Pochen und Gluckern deutet auf Luft in der Heizung hin. Keinen Heizungsschlüssel vom Vormieter erhalten? Den gibt es in jedem Baumarkt ab 1,57 €. Beim Entlüften einfach eine Schüssel drunter halten und einen Putzlappen bereit halten. Gerade in den oberen Stockwerken eines Altbauhauses reicht einmal entlüften im Winter nicht aus.

6. Fenster und Türen abdichten

Energieverlust entsteht auch durch Ritzen an Fenstern und Türen. Hierfür gibt es selbstklebende Streifen im Baumarkt, die leicht anzubringen sind und abdichten. Außerdem lohnen sich Dämmplatten oder flexible Folien hinter den Heizkörpern, da die Wände hier oft sehr dünn sind. Sogenannte Zugluftstopper gibt's übrigens ab 3.99 €, für ein paar Euro mehr sogar in Tierform. Die können ganz einfach vor Türen oder Fenster gelegt werden und halten die Wärme im Raum.

Hinweis der Redaktion: Viele Mieter meinen, einfachverglaste Fenster sind ein Mangel. Praktisch haben sie recht, juristisch gesehen aber nur unter bestimmten Umständen. Schließlich wussten die Betroffenen bei Einzug was sie erwartet. Nur wenn es trotz voll aufgedrehter Heizung unter 20 bis 22 Grad bleibt, lohnt der Weg zum Anwalt. Der bessere Weg ist: Einfach mal mit dem Vermieter reden. Meist hat der nichts gegen neue Fenster und zahlt sie sogar anstandslos. Aber aufgepasst: Wegen der Renovierungsmaßnahmen (so der Fachbegriff), kann er die Miete erhöhen.

7. Auch bei Abwesenheit Heizung eingeschaltet lassen

Wer ein paar Tage im Urlaub ist, sollte den Kühlschrank ausstellen. Die Heizung aber bitte nicht komplett. Denn nur sehr viel Heizungspower nach der Rückkehr macht die eiskalte Wohnung wieder gemütlich. Und so mancher hat sich nach den freien Tagen irgendwo im Süden beim betreten der eiskalten Bude schon eine Erkältung eingefahren. Zurück zum Spartipp: Gesenkt sollte die Raumtemperatur bei 17 Grad liegen.

8. Heizung nicht zustellen

Heizungen geben dann die optimale Wärme ab, wenn sie frei stehen und keine Möbel direkt davor sind. Vor allem schwere Sitze und Couch sind da ein Problem. Sie verdecken zwar optisch geschickt die eher langweiligen Heizkörper, doch für den Geldbeutel ist das gar nicht gut. Auch Pflanzen und andere Deko-Elemente besser nicht direkt an die Heizung stellen.

9. Nachts Rollläden und Vorhänge schließen

Abends die Rollläden runter und die Vorhänge zu. Auch das spart Geld. Wer die Rollladenkästen mit Dämmmaterial ausstatten, senkt die Heizkosten zusätzlich. Und noch etwas ist wichtig: Moderne Fenster mit Dreifachverglasung sind gut genug. Bei einfachen und alten Fenstern helfen Rollläden dagegen sehr. Angeblich senken sie den Verbrauch sogar um bis zu 40 Prozent.

10. Ventile sorgen für Einsparungen beim Aufheizen

Thermostatventile sind eine lohnende Anschaffung, denn sie heizen nur bis zur Wunschtemperatur und stellen die Heizung dann ab. Erst wenn die Raumtemperatur gesunken ist, schalten sie wieder ein. Drei Stück sind in der Regel schon für unter 50 Euro zu haben.

11. Heizung warten und eventuell erneuern lassen

Auch eine regelmäßige Wartung der Heizungsanlage hilft. Mieter bekommen daher mindestens einmal im Jahr Besuch vom Fachmann. Eigenheimbesitzer sollten überlegen, ob eine neue Heizung langfristig nicht viel Geld spart. Die kostet zwar mehr als ein Kleinwagen, doch auf Sicht von 15 bis 20 Jahren rechnet sich das schon.