Tipps für den Honigkauf

Blütenhonig, Waldhonig oder doch lieber Manuka-Honig? Was bedeutet sortenrein? Lohnt der Kauf beim Imker? Ein kleiner Wegweiser für den Honigkauf ...

Ein guter Honig ist wie ein guter Wein: Jeder Jahrgang ist einzigartig. Sein Geschmack hängt von seiner Zusammensetzung ab - und die wiederum vom Standort der Bienenvölker und dem Zeitpunkt der Ernte. Welchen Nektar die Bienen vorwiegend gesammelt haben, entscheidet über die Qualität und den Namen des Honigs. Sind die Bienen vor allem über Rapsfelder geflogen, ist milder und heller Rapshonig das Ergebnis. Standen die Stöcke am Waldrand, gewinnt der Imker dunkel-würzigen Waldhonig.

Die Pollen verraten die Herkunft

Durch Pollen im Honig lässt sich nachweisen, welche Nektarquellen die Bienen besucht haben. Es muss jeweils ein bestimmter Anteil der typischen Pollen im Honig vorkommen, damit er als sortenrein gilt. Ist von vielem etwas dabei, finden sich Bezeichnungen wie 'Blütenhonig', 'Frühtracht' oder 'Sommerblütentracht' auf dem Honigglas.

Wer Honig vom Imker kauft, weiß sicher, woher der Honig stammt. Unter dem Markennamen 'Echter deutscher Honig' gibt es Honig der Mitglied des Deutschen Imkerbundes (DIB). Aber auch beim Kauf anderer Imkerhonige ohne DIB-Marke gilt: Der Großteil deutscher Honige wird in kleinem Maßstab produziert. Und ist verhältnismäßig "bienen- und umweltfreundlich".

Bio oder nicht?

Die meisten deutschen Imker verzichten wegen dem hohen Aufwand auf ein Bio-Siegel. Außerdem garantieren die Honigverordnung (HonigV 2004) und die DIB-Anforderungen, dass Honig auch noch nach dem Abfüllen ein Rohkost- und Naturprodukt bleibt.

Ob Bio oder nicht - wie stark Honig mit Pestiziden & Co. belastet ist, hängt vor allem vom Standort ab. Bio-Verbände wie Demeter, Bioland und Naturland haben daher eigene strenge Regeln zur Imkerei aufgestellt. Sie verbieten den Einsatz von Medikamenten und anderen Wirkstoffen an Bienenstöcken. Diese können sich in Wachs und Honig anreichern.

Oft mäßiger Mix: Honig aus dem Supermarkt

Verwirrend ist die Vielfalt im Supermarktregal: Blütenhonige reihen sich neben Sortenhonige, Bio-Honig findet sich ebenso wie Gläser großer Lebensmittelkonzerne. Doch welcher soll es denn nun sein? Ein Blick auf das Etikett verrät die Herkunft. Dies kann die Imkerei mit Adresse sein oder ein entlarvendes 'Mischung von Honig aus EG- und Nicht-EG-Ländern'. Im letzten Fall ist die Zusammensetzung so unklar wie die Frage, welche Strecken die Komponenten vor dem Abfüllen rückgelegt haben. Unter den Zulieferern für (Misch-)Blütenhonig finden sich auch Groß-Imkereien, denen der Profit viel wichtiger ist als das Wohl der Bienen.

Manuka- und Götterbaumhonig

Importierte (Bio-) Honigsorten kauft, wer neue Geschmackswelten erobern möchte. Quillajahonig aus Südamerika, Manukahonig aus Neuseeland, Orangenblütenhonig aus Spanien oder andere der vielen Honige bringen ungewohnte Aromen auf die Zunge. Doch der Weg zum Honigglück muss nicht weit sein. Buchweizenhonig, Edelkastanienhonig, Kornblumen- und Götterbaumhonig gibt es aus Deutschland. Muss ein Honig sortenrein sein, um zu schmecken? Der wilde Mix aus diversen Blüten kann ebenso überraschen, etwa vom Imker nebenan, der seine Bienen in bunten Gärten weidet. Bei aller Vielfalt: Jeder Honig ist ein Unikat.  (Birgit Kleber)