Kölner Musical Company: 2€ gemischt

U-Bahn oder Edgars Existenz? Um den Erhalt eines Kölner Traditionsbüdchens dreht sich alles beim neuen Stück der Kölner Musical Company (KMC). Das Stück läuft noch bis zum 20. April im Bürgerhaus Kalk. 

Das Kölner U-Bahn-Netz wird einmal mehr erweitert. Doch genau da, wo eine der neuen Haltestellen entstehen soll, versorgt seit Jahrzehnten Edgar die Kunden seines Büdchens ‑ mit Herz, Hanuta, Haribo. Und natürlich mit seinen legendären „2 € gemischt“-Tüten. Dr. Gesine Oberlau, die ehrgeizige Bauleiterin, kennt jedoch keine Skrupel: Sie will Edgars Existenzgrundlage dem Erdboden gleichmachen. Doch die Bauleiterin hat ihre Rechnung ohne Edgars Stammkundschaft gemacht. Denn die ist einfallsreich. Ob die römische Historie Kölns und die aufstrebende Schlagersängerin Elena Bäcker beim Büdchenretten helfen können?

In „2 Euro gemischt“ zeigt die Kölner Musical Company (KMC) einmal mehr, warum sie seit fast 30 Jahren zu den besten Theatergruppen der Stadt zählt. Der überbordende Bühnenspaß mit seinen amüsanten Musik-Nummern garantiert über die vollen 90 Minuten rasantes Tempo, frische Ideen und gute Laune. Da könnte so mancher Fußballklub neidisch werden. Überzeugen Sie sich selbst – denn so einen Büdchen-Besuch hat noch keiner erlebt! 

Wenn dem Publikum das Husten vergeht ...

„Schauspielerei ist die Kunst, das Publikum am Husten zu hindern.“ Was der britische Schauspieler Ralph Richardson (†1983) einmal sagte, ist für die Kölner Musical Company Programm. Den Kern der Theatertruppe bildete 1990 das Schultheater eines Gymnasiums. Götz Neumann und Klaus Sakuth gründeten die KMC, Sakuth spielt bis heute mit. Mehr als zwei Dutzend Stücke, darunter selbstgeschriebene Werke wie „Die Wadenbeißer“, „Frikadellengeflüster“ und „Leinen los“, haben die Darsteller seither zum Leben erweckt. Mit wechselnden Ensembles, aber gleichbleibender Spielfreude. „Und so wird es auch die kommenden Jahrzehnte bleiben“, verspricht Klaus Sakuth.
(Heiko Schlierenkamp)    

Anmerkung der Redaktion: Wir waren einen Tag nach der Premiere dabei. Super Vorstellung. Sie war erfrischend spontaner als die Stunksitzung. Auch klasse: Das Team hat das Drehbuch selbst verfasst. Hingehen lohnt sich.