
Second Hand in Köln – aus gutem Gewissen
Ein neues Outfit gefällig? Oder ein schicker Retro-Sessel? In den zahlreichen Kölner-Second-Hand-Geschäften lässt sich günstig und mit gutem "grünen" Gewissen shoppen.
Von Paillettenkleid bis Alpaka-Poncho, Krabbeldecke bis Ohrensessel, Perlenkette bis Heinzelmännchen-Buch - in den Regalen und Räumen Kölner Second-Hand-Läden lagert das Glück für Schnäppchenjäger. Denn wo lässt sich schon ein gesamtes Outfit für beispielsweise 40 Euro erstehen, einzigartig zusammengestellt? Oder das Lieblingsbuch für 2 Euro ohne Versandkosten?
Hier geht es zu den einzelnen Kölner Second-Hand-Shops wie Oxfan, querbeet und Dreikäsehoch mit Angebot, Adresse und Öffnungszeiten: mehr
Second Hand hat gute Gründe
Nicht nur der Preis treibt viele Kunden zum Kauf aus zweiter Hand. Auch der Wunsch nach einem Unikat fernab des Mainstream-Einerlei ist im Second-Hand-Laden schnell erfüllt. Das bunte und schnell wechselnde Sortiment verspricht so manches Mode-Abenteuer. Viele Gebraucht-Läden werden aus Überzeugung geführt - Inhaber und Personal nehmen sich Zeit für eine Beratung und helfen gerne, das Lieblingsstück zu finden. Ganz nebenbei ist das Shopping von gebrauchten Waren ökologisch sinnvoll, wenn Pullover, Teddy oder Fön nicht die Mülltonne, dafür aber ein neues Zuhause finden.
Schrilles für Karneval
Das Second-Hand-Geschäft läuft. Vor allem am Jahresanfang sind Hippiekleid & Co. gefragt. "Karneval ist die Hölle los", bestätigt Karsten P., Verkäufer in einem der Kölner Vintage-Läden. Kein Wunder, dann viele Läden haben neben Kult-und Kunst-Stoff auch die passenden Schuhe und Accessoires für kleines Geld im Angebot. Im restlichen Jahr sind die Second-Hand-Läden Fundgrube für Theater und Fernsehen oder Motto-Partys.
Ein Überblick
Köln ist eine Second-Hand-Metropole mit enormer Vielfalt. Wer alle Läden kennenlernen möchte, braucht mehrere Tage. Aus dem Angebot kristallisieren sich typische Stilrichtungen heraus:
Die Boutique
Einige der Kölner Läden bieten Designerstücke oder ausgesuchte No-Name-Kleidung nach Farben oder Stilrichtungen sortiert an. Das Ambiente erinnert an Szene-Boutiquen. Nur die Preise lassen darauf schließen, dass Mantel oder Hose bereits getragen wurden. Damenkleidung überwiegt; wenige Geschäfte bieten (auch) Herrenkleidung. Schuhe, Tücher, Hüte, Schmuck und Taschen fügen sich stimmig in das Gesamtsortiment. Fazit: Schicke Kleidung zum fairen Preis.
Vintage und Seltenes
Einen eigenen Stil präsentieren Vintage-Läden. Retro-Schick oder Kult locken Kunden aus dem weiteren Umkreis an. Unter den Mänteln, Taschen und Co. finden sich Originale aus dem vergangenen Jahrhundert. Einige Geschäfte haben sich über Jahre einen Ruf weit über Nordrhein-Westfalen hinaus erarbeitet. Stammkunden etwa aus Hamburg, München, Amsterdam hinterlassen schon mal Grüße im Gästebuch.
Second Hand für Eltern und Nachwuchs
Alltagserprobt sind Kinderkleidung, Spielzeug und Kinderwagen. Für manche Kölner Eltern sind Läden für Kinder-Second-Hand die Shopping-Adresse Nummer eins. Manches Kleidungsstück hat bereits etliche Waschmaschinenrunden gedreht - die Wahrscheinlichkeit, dass noch überschüssige Farbe oder Imprägnierung austreten und Allergien auslösen, ist gering. Andere Waren sind nahezu neu und in Kommission abgegeben worden. Gebrauchte Kindersachen entspannt die Eltern: Wächst das Kind heraus oder trägt die Hose beim Toben Risswunden davon, sind die finanziellen Schmerzen gering.
Alles Fair
Alles für den guten Zweck verkaufen Second-Hand-Läden wie Humana, Oxfam oder das Rote Kreuz. Die Erlöse gehen zum Beispiel in die Entwicklungsländer oder in die Ausbildung von Rettungshundestaffeln. Die Sozialistische Selbsthilfe Köln (SSK) verkauft aus politischer Überzeugung zum Niedrigstpreis und bietet den Kunden auch praktischen Rat und Tat in allen Lebenslagen. Ob Oxfam & Co. oder SSK - das Sortiment umfasst nahezu alles von Kleidung über Hausrat bis zu Möbeln und stammt fast überwiegend aus Spenden.
Elektro, Fahrräder, Möbel, Antik ...
Auf eigene Teilbereiche haben sich so manche Läden in Köln spezialisiert. Eine Fachberatung zählt meist dazu, manchmal auch Service wie die Installation (Elektro) oder das Anliefern. Viele Läden nehmen auch gebrauchte Waren in Kommission oder helfen bei der Entsorgung größerer Geräte beziehungsweise Gegenstände. Es lohnt, sich genau umzuschauen und über Zusatzleistungen zu informieren.
Die Hallen
Aus Wohnungsauflösungen und Entrümpelungen stammt das Sortiment der "Kaufhallen" im Second-Hand-Bereich. Die Verkaufsfläche ist meist groß und das Spektrum an Waren breit. Von Nippes und Trödel bis zu ausgewählten Stücken ist alles dabei. Auch hier sind die Preise meist günstig.
Ob Designerkleid oder Nierentisch - viel Freude auf der Entdeckungsreise im Second-Hand-Wonderland! (sb)