
Wahner Heide: Gut Leidenhausen
Die Wahner Heide ist mit ihren Sümpfen, Heidemooren und Dünenlandschaften ein toller Ausflugsort für unternehmungslustige Städter. Bei 20 Grad und Sonnenschein lohnt eine Tour zum Gut Leidenhausen nahe dem Köln-Bonner-Flughafens - und dennoch mitten in der Natur…
Über die A59 ist Gut Leidenhausen gut erreichbar und ab der Ausfahrt in Köln- Porz-Grengel entsprechend ausgeschildert. Parkplätze finden sich in unmittelbarer Nähe. Die unter Denkmalschutz stehende Hofanlage entstand 1329 als Rittersitz entlang des Mauspfads und ist eines der ältesten Bauwerke des Ortes Eil. Teile des Gemäuers stammen aus dem 18. Jh. und wurden 1920 vom Kölner Architekten Ludwig Pfaffendorf erweitert. Das 170 ha große Areal gehört der Stadt Köln und das städtische Forstamt hat es nach und nach zum Erholungsgebiet ausgebaut.
Haus des Waldes
Die Einrichtungen des Gut Leidenhausen organisieren die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V. (SDW) und der Freundeskreis Haus des Waldes e.V. (HDW). Eine Dauerausstellung zeigt die Geschichte des Waldes im Kölner Raum. Auch Sonderthemen haben Platz, so zum Beispiel ein Einblick in die Arbeit des Künstlers und „Waldmalers“ Wolfgang Schieffer. Beim Joggen im Forst sei ihm die Idee gekommen, Bäume mit Ölfarben zu bemalen. In seinem Atelier im Haus des Waldes haben wir ihm einmal bei der Arbeit über die Schulter geschaut. Bei schlechterem Wetter wären wir sicher länger geblieben.
Greifvogelschutzstation
Gleich neben dem Gutshof befindet sich die Greifvogelschutzstation. Hier guckt einem der heimische Uhu direkt in die Augen. Aber auch ortsfremde Vögel wie die Schneeeule finden hier zur Not Unterschlupf. Die Station nimmt verletze Greifvögel und Eulen auf und pflegt auch verwaiste Jungtiere. Viele Vögel sind hier allerdings Dauergäste, die in der freien Wildbahn keine Chance mehr hätten. Die Station ist ein Lernort der Waldschule Köln. Pro Jahr kommen 5000 Grundschüler hier her.

Naturspielplatz und Waldschule
Entlang des Wildgeheges und der Pferderennbahn, einer ausgelagerten Trainingsstrecke der Rennbahn Weidenpesch, geht es zu dem idyllisch gelegenen Naturspielplatz mit seinem weißen Sand. Von schattigen Sitzplätzen aus können Eltern ihre Pänz auf den gepflegten Spielgeräten wie Rutsche, Klettergerüst und Seilbahn beobachten. Gut ausgebaute Wanderwege machen Lust auf einen Spaziergang, doch die Kinder besuchen lieber das Obstmuseum: eine Wiese, auf der alte, heimische Obstbäume wachsen. Auch hier ermöglicht die Stadt Köln Kindern in der Waldschule „erlebnisorientiertes Naturerleben“. Übrigens können die Kleinen auf Gut Leidenhausen auch ihren Geburtstag feiern.
Gastronomie und Portalausstellung
Vorbei an dem Imker und dem Wildbienenhotel betreten wir den lauschigen Innenhof. In einem kleinen Café gibt es Eis, Brezeln, kühle Getränke und die klassische Speisekarte mit Flammkuchen, Currywurst und Pommes Frites. Sitzplätze gibt es drinnen wie draußen. Außerdem finden wir im Inneren der alten Tenne eine weitere Ausstellung, die über Stadt, Land, Luftraum und den Ameisenstaat informiert. Die Kinder sind angetan von multimedialen Stelen und interaktiven Spielen.
Fazit
Das Gut Leidenhausen liegt traumhaft schön und ist gut zu erreichen. Mit Kindern lohnt sich der Besuch des Spielplatzes! Die Ausstellungen sind nicht riesig, bieten aber eine schöne Möglichkeit, die Kinder für Naturthemen zu sensibilisieren oder bei einem Regenschauer Unterschlupf zu suchen.
Wer das Gut Leidenhausen näher kennenlernen möchte, kann sich übrigens einer Führung anschließen. Auch gemeinsame Wanderungen werden auf der Internetseite angekündigt. Jeden 1. Mai findet seit 30 Jahren der traditionelle „Wahner- Heide- Tag“ statt. Dieser startet mit einem Umweltgottesdienst und bietet anschließend ein buntes Programm mit Vorträgen, Greifvogelflugshow und Attraktionen für Kinder. (Julia Schulz)