Tierpark Lindenthal in Köln

Hat Ihnen eine Damwild-Dame schon mal so in die Augen geguckt? Im Tierpark Lindenthal sind noch ganz andere Kaliber unterwegs, darunter das knuffige Soey-Schaf, die hübsche Mandarinen-Ente und das kecke Brahma-Huhn.

Sie möchten der Hausziege alias Capra Aegagrus Hircus den Vornamen ihrer Tochter oder Schwiegermutter geben? Kostet pro Jahr 30 Euro, kein Witz. Denn der Verein Lindenthaler-Tierpark bietet Patenschaften an. So kostet eine Schaf-Patenschaft pro Jahr 50 Euro, ein schwereres Hochlandrind bekommt für 100 Euro Ihren Wunschnamen. Urkunde natürlich inbegriffen. Andererseits: Wer mit und ohne Kids den Park (gratis) besucht, wird auch alle fünf Meter zu Spenden aufgefordert. Macht aber nichts, das Areal ist einfach super.

Trauerschwan, Hausesel und der forsche Erpel

Mitten im Kölner Stadtwald leben höchst attraktive Tiere, die Sie in freier Wildbahn kaum so beobachten können. Das preußische Skudden-Schaf aus der Gattung der Kurzschwänzigen Nordischen Heideschafe beispielsweise ist so klein und bietet so wenig Fleisch, dass sich die Zucht kaum lohnt. Ende der 80er Jahre gab es daher fast keine mehr. Doch Skudden, das Schaf, hat Glück gehabt. Jetzt gibt es wieder weit über 2000 Exemplare, von denen einige hier mitten in Köln grasen. Das macht auch das Hochland-Rind, ein robustes Tier mit Wuschelhaar und langen Hörnern, das erst um 1975 nach Deutschland kam. Auch geflattert wird im Tierpark Lindenthal: Trauerschwäne, Pfaue, Glanzenten, Puten, Perlhühner und Gänse gibt es hier. Wert auf ihr Äußeres legt vor allem die Streifengans Anser Indicus. Das grazile Tier ist silbergrau gefärbt, der Schnabel ist gelb und die Patschfüße orange. Streifengänse sind etwa so groß wie Blässgänse. Sie sind hell silbergrau gefärbt und den weißen Kopf zieren zwei horizontale dunkle Streifen. Sehr schick. Gans großes Kino sozusagen.

Acht Hektar seit 1908

Das acht Hektar große Tiergehege gibt es schon seit 1908. Im Zweiten Weltkrieg kam vorübergehend das Aus, nachdem dort eine Bombe eingeschlagen war. Doch die Kölner haben 1951 für die Neueröffnung gesorgt. Und seither kommen viele Besucher, selbst der Kölner Erbischof Joachim Kardinal Meisner hat hier schon einen Gottesdienst gehalten. Für das musikalische Begleitprogramm sorgte dabei eine Jagdhorngruppe der Kölner Jägerschaft. Ob das den Tieren gefallen hat? Mäh! (tb)