Junge entdeckt Stabbrandbombe in Köln Brück

Das ist mal ein effektives Weihnachtsgeschenk: Der neunjährige Manuk hat gestern vom Christkind einen Metalldetektor bekommen. Mit seinen Geschwistern Nalah (8), Pablo (3) und Dario (3) begab er sich heute gegen 11 Uhr auf Schatzsuche. Nahe dem Lehmbacher Weg in Richtung Friedhof fanden die Kinder auf einem Freigelände eine Eisenstange, die sie für eine Traktorenachse hielten.

Statt sie anzufassen, rief Manuk seinen Vater David Fernandez del Campo an, einen Kommunikationsdesigner aus Brück. Der fotografierte den rostigen Stab und suchte über google nach vergleichbaren Fotos. Als er entdeckte, dass es sich um eine Bombe handeln musste, rief er umgehend die Polizei. Sie rückte um 11.22 Uhr an und sperrte das Gelände ab.

Der Kampfmittelräumdienst stellte die Bombe schließlich sicher. Stabbrandbomben hatten im Zweiten Weltkrieg sowohl die deutsche Luftwaffe als auch die britische Royal Air Force im Einsatz. Sie warfen die Stäbe häufig durch Wohnhausdächer, was nach dem Aufprall einen Brand auslöste. Die 1,7 Kilo schwere, 54 Zentimeter lange Waffe taucht heute immer noch auf.

Gefahr beseitigt, Weihnachten gerettet

So hatte ein Mann aus Remscheid 2019 ebenfalls auf einem Weihnachtsspaziergang eine solche Bombe entdeckt. Vater David ist mächtig stolz: „Manuk hat dank seiner Abenteuerlust und Entdeckungsfreude möglicherweise Menschenleben gerettet.“ Die Polizeistelle Köln konnte bislang keine Angaben machen, ob die Bombe noch scharf war oder nicht mehr.

Der Kampfmittelräumdienst hat die Bombe auf jeden Fall sichergestellt. Von ihr geht nun Dank Manuk garantiert keine Gefahr mehr aus. Klar ist: Das Geschenk vom Christkind war wohl die effektivste Kölner Gabe in diesem Jahr. Und die Familie aus Brück wird Weihnachten 2020 ganz sicher nie mehr vergessen. Bravo, Manuk! (tb)