
Porridge für Kinder: Rezept für Haferbrei
Ob zu Hause, bei der Tagesmutter oder in der Kita: Porridge ist gerade der Hit auf dem Frühstückstisch. Kinder essen den leckeren Haferbrei am liebsten süß - mit Obststücken oder Fruchtmus. Und große Leckermäulchen sorgen mit Nüssen oder Mohn für mehr Knack oder aromatisieren ihren Porridge mit Zimt, Vanille oder gar Kardamom.
Seinen Erfolg verdankt der leckere Getreidebrei vielen Faktoren: Er ist nahrhaft, leicht verdaulich, enthält viele essenzielle Nährstoffe, Vitamine und Spurenelement und macht angenehm und langanhaltend satt. Dabei können ihn auch Kochanfänger in wenigen Minuten zubereiten, für das Grundrezept gibt es hunderte Varianten mit Obst, Körnern, Nüssen, Honig, Sahne und Gewürzen. Und das Allerbeste: Porridge schmeckt einfach köstlich.
Doch Hände weg von Fertigmischungen aus dem Supermarkt. Die sehen zwar appetitlich aus, enthalten aber oft zu viel Zucker und kosten meist deutlich mehr als die einzelnen Zutaten. Wir haben für Sie das Grundrezept und natürlich einige Ideen für das ideale Finish.

Zutaten für das Porridge-Grundrezept
für 4 - 6 Kinder (2 Erwachsene)
2 Tassen Haferflocken (körnige, zarte oder Schmelzflocken nach Belieben)
2 Tassen Wasser
1 Tasse Vollmilch (3,5%)
1 kräftige Prise Salz
1 Tasse Milch
Honig oder Zucker zum Süßen
Tipps für die Porridge-Zubereitung
Laut unserem britischen Originalrezept kommt nur Wasser in den Porridge. Aber mit Milch schmeckt er einfach leckerer. Wers lieber pur mag oder auf tierische Produkte verzichten will, ersetzt die Milch durch die gleiche Menge Wasser oder verwendet Soya- oder Mandelmilch.
Kinder dürfen bei der Zubereitung helfen: Abwiegen oder Obst kleinschneiden. Das Kochen und Rühren sollte jedoch ein Erwachsener übernehmen. Denn der dicke Brei kann ohne stetige Bewegung Blasen werfen. Und die können hässliche Verbrennungen verursachen. Also Vorsicht!
Manche Kinder oder Erwachsene vertragen keine Fruchtsäure. Dann am besten auf milde Obstsorten wie Bananen als Topping zurückgreifen.

Zubereitung des Porridges
Wasser, Milch, Salz und Haferflocken in einen Topf geben und langsam unter ständigem Rühren zum Kochen bringen. Hitze reduzieren und weiterköcheln, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist (1 bis 10 Minuten). Dabei ständig weiterrühren. Anschließend den Getreidebrei im geschlossenen Topf fünf Minuten ruhen lassen. Danach mit Milch und den gewünschten Toppings anrichten und sofort servieren.
Mögliche Zutaten zum Verfeinern des Porridges
Milch oder Sahne zum darüber gießen
Honig, Zucker, Agavendicksaft o. ä. zum Süßen
Nüsse, Kerne oder Samen (Mohn) o. ä. für den Crunch
Vanille, Zimt, Kardamom o. ä. zum Aromatisieren
Früchte, Trockenfrüchte, Fruchtmus oder Obstsalat für den krönenden Abschluss
Schokoladenflocken- oder Stückchen, Marshmellows, bunte Streusel o. ä.

Am Anfang war das Korn: Frühstücksbrei-Geschichte
Das englische Wort Porridge ist eine Ableitung des altfranzösischen potage (das, was man in den Topf tut). Auf der Insel ist der dicke Getreidebrei ein Muss - besonders in Schottland. Und natürlich gibt es sogar eine Weltmeisterschaft: The annual Golden Spurtle, World Porridge Making Championchip - benannt nach dem klassischen Porridge-Rührstab (Spurtle).
Die Briten sind jedoch keineswegs die Erfinder des Getreidebreis. Schon die Bibel erwähnt ihn. Und lange Zeit war er auch bei uns in Europa eine der wichtigsten Nahrungsgrundlagen. Mit der Industrialisierung geriet die nahrhafte Getreidespeise nach und nach in Vergessenheit. Und selbst Oma kochte sie unter dem weniger wohl klingenden Namen Haferschleim nur bei Magenproblemen. Doch eine andere Form begann Anfang des 20. Jahrhunderts ihren Siegeszug: Das Müsli.
Cremig weicher Brei wie zu Babyzeiten
Trotzdem konnte das Müsli den Haferbrei nicht komplett verdrängen. Heute erlebt Porridge sogar eine neue Renaissance - wenn auch von der Industrie mit Fertigmischungen zumindest mit-initiiert. Erwachsene greifen zwar lieber zu den knackigen Frühstücksflocken. Doch für Kinder ist die weiche, cremige Textur des Getreidebreis meist angenehmer. Nicht zuletzt weil er an die Breimahlzeiten der Babyzeit erinnert.
Porridge ist zudem leichter verdaulich als ganze, kernige Getreideflocken oder gar -schrot. Allerdings verliert er beim Kochen Vitamine. Wer das minimieren möchte, weicht Haferflocken (oder Schrot) einfach vorher ein bis zwei Stunden in Wasser ein. Dadurch verringert sich die Kochzeit deutlich.
Was sind Haferflocken und was steckt drin?
Haferflocken entstehen aus dem vollen Korn. Der gereinigte Rohhafer muss erst durch heißen Wasserdampf und trocknet anschließend in trockener Hitze. Durch die hohen Temperaturen vermindert sich die Aktivität der enthaltenen Enzyme und die Flocken bleiben später länger haltbar. Die entspelzten Haferkerne (bzw. Grütze) laufen danach unter hohem Druck durch Walzen und erhalten so ihre plattgedrückte Form.
Es gibt:
Kernige Haferflocken (Großblatt) aus ganzen Haferkernen. Sie quellen nur langsam und bleiben lange bissfest.
Zarte Haferflocken (Kleinblatt) aus Hafergrütze. Sie quellen schnell auf.
Schmelzflocken aus Hafermehl. Sie lösen sich sofort auf und finden überwiegend in Babynahrung Verwendung.
Diese Vitalstoffe stecken in Haferflocken
Haferflocken enthalten hauptsächlich Kohlenhydrate. Dazu kommen Vitamine der B-Gruppe, Biotin, Folsäure, Vitamin K, Eisen, Phosphor, Kalium, Kalzium, Mangan und Selen. Die Getreideflocken liefern überdies jede Menge Ballaststoffe für eine gute Verdauung und besonders hochwertiges Eiweiß, welches für einen starke Immunabwehr sorgt. Beim Kochen entsteht Haferschleim. Dieser schützt Magen und Speiseröhre und macht die wertvollen Getreideflocken damit zu einer besonders magenfreundlichen Diät-Kost. Und nicht zuletzt enthalten Haferflocken wenig Gluten - besonders wichtig für Allergiker. (sb)