Kölner Küche - berühmte Gerichte

Echt kölsche Küche ist einfach und lecker. Früher brachte die rheinische Hausfrau auf den Tisch, was nahrhaft, preiswert und schnell zubereiten war. Pomme, Murre und Kappes wuchsen quasi vor der Haustüre. Darum waren sie selbst für den kleinen Geldbeutel erschwinglich. Fleisch konnten sich nur reiche Familien jeden Tag leisten.

Und die Kleinen Leute? Die gönnten sich Braten oder Hämmchen allenfalls mal an Feiertagen. In den Topf tat die Hausfrau, was die Familie satt machte. Dazu gehörte auch ordentlich Fett, für die Energie sozusagen. Recht viel sogar, wenn es denn erschwinglich war.

Der Kölner als solcher mag es deftig

Speck, Butter und Öl waren seinerzeit als Energielieferanten sicher sinnvoll. Und alle Gerichte schmecken heute immer noch mit reichlich nährstoffreichem Fett am besten. Nur bewegen wir uns aktuell viel weniger. Und mal ehrlich: Keiner von uns will das Zeug als Hüftgold auf den Rippen mit sich rumschleppen.

Darum haben wir alle Rezepte aus Omas Kochbuch gründlich auf den Prüfstand gestellt, meist entfettet, oft zusätzlich aufgepeppt. Und hier kommen unsere Top-Elf Klassiker der Kölner Küche: entschlackt, köstlich kölsch und ganz einfach zubereitet. Und noch ens: da sind wir mal nicht alphabetisch, sondern bringen die kultigen Gerichte wie et kütt:

Hämmchen, Kölns Schweinshaxe

„Hämmchen, für e Hämmchen loß ich alles ston“, singen die Bläck Fööss, und auch andere waschechte Kölne lieben den fetten Leckerbissen. Dauerdiät hin oder her: Manchmal gehört die gepökelte und gekochte Schweinshaxe einfach auf den Speiseplan. Wer auf die Figur achtet, schneidet einfach den sichtbaren Speck weg, isst nur die Hälfte und schlägt lieber bei den Beilagen, Sauerkraut und Kartoffelpüree ordentlich zu: zum Rezept

Rievkooche, dem Kölner sein Reibekuchen

Aus dem heißen Öl oder Schmalz direkt in den Mund sind die kleinen Kartoffelküchlein einfach unschlagbar. Daheim bekommen sie allerdings ganz schnell ihr Fett weg, wenn sie nach dem Braten eine Runde auf saugstarkem Küchenpapier drehen. Kalorienbewusste backen Reibekuchen übrigens im Waffeleisen. Das reduziert den Fettanteil erheblich, genauso allerdings den Geschmack. Dann lieber nur manchmal essen und dafür vollmundig genießen: Zum Rezept

Ähtzezupp. Watt is? Kölns Erbsensuppe

Vermutlich hat das Militär die Erbsensuppe nach Köln gebracht. Die Zutaten sind überschaubar und der einfache Gaumenschmaus ist schnell zubereitet. Erbsen, Suppengemüse und Hämmchen oder Suppenfleisch und wahlweise geräucherter Speck. Alles gut im großen Topf durchkochen. Fertig. Am besten schmeckt die Ähtzezupp übrigens ein paar Tage später. Dann ist sie vom vielen Aufwärmen ordentlich stief (steif), wie der Kölner sagt. Und der Löffel steht im Suppenteller: Zum Rezept

Decke Bunne met Speck

Bohnen machen lange satt und mit viel Speck schmecken sie ordentlich deftig. Oma kaufte die frischen Saubohnen im Sommer auf dem Markt. Dann saß sie in der Küche und puhlte die Bohnenkerne aus den Schalen. Wer es heute einfacher haben will, kauft Decke Bunne im Glas oder in der Dose. Die sind dann schon vorgekocht und das Gericht ist in Null Komma Nix fertig. Versprochen, das schmeckt fast genau so gut: zum Rezept

Frikadellen

In der Kneipe bestellt der Kölner schon mal liebevoll einen Bremsklotz und bekommt eine dicke Frikadelle mit ordentlich Senf. Angeblich ist der leckere Fleischklops die beste Grundlage für Kölsch und Korn. Und weil im Fleischteig schon mindestens eins drin ist, harmoniert die Frikadelle hervorragend mit Brötchen. Aber auch mit Kartoffeln und Gemüse schmeckt sie toll: zum Rezept

Himmel un Äd

Der Kabarettist Konrad Beikircher sagt über das rheinische Nationalgericht: „Jeder kennt´s. Keiner isst´s.“ Das stimmt allerdings nur zum Teil. Im Brauhaus bestellen Kölner gerne mal Himmel und Äd. Nur zu Hause kochen sie es nicht, weil Tiefkühlpizza einfach schneller geht. Schade, finden wir. Dabei geht’s wirklich ganz fix und schmeckt richtig klasse: Zum Rezept

Quallmann met Klatschkies

Was heißt Quallmann, fragt der Imi. Der Kölner weiß natürlich Bescheid und freut sich auf Kartoffeln mit herrlich frischem Kräuterquark. Den bereitet die rheinische Hausfrau klassisch aus Schichtkäse zu. Normaler Magerquark schmeckt aber genau so gut. Nur frische Kräuter müssen rein. Salonfähig ist das Gericht übrigens unter einem anderen Namen: Folienkartoffel. Zum Rezept

Miesmuscheln

Miesmuscheln alias Moschele kommen in der Domstadt grundsätzlich nur von September bis Februar in den Topf. Wegen der der Temperatur draußen, erzählt Oma. Das mit der modernen Kühlkette hat sie offensichtlich nicht verstanden. Dafür kocht sie die besten Moschele von Kölle, in Weißweinsud mit viel frischem Wurzelgemüse, Lorbeer und Piment: Zum Rezept

Pannekooche

Pfannkuchen schmecken süß mit Früchten oder salzig mit ordentlich Speck. Ob als Dessert oder als Hauptmahlzeit: Die kleinen Eierkuchen sind in vielen rheinischen Familien ein fester Bestandteil des wöchentlichen Speiseplans. Kinder lieben übrigens die Variante mit eingebackenen süßen Äpfeln und ganz viel Zimtzucker oben drauf. Da schlecken sich auch die Großen die Finger: Zum Rezept

Schavu, des Kölners Wirsing

Was um Himmel Willen ist denn Schavu, fragt sich der Preuße. Und selbst mancher Rheinländer weiß keine Antwort. Das Gemüse wächst auf dem Feld, schmeckt toll geschmort mit Speck und Zwiebel und heißt auf Hochdeutsch Wirsing. Die Kölsche Köchin ertränkt den Zarten Kohl schon mal in Sahne. Wir setzten lieber auf puren Geschmack: Zum Rezept

Zizies

Das französische Wort Saucisse ging den Kölnern früher nicht über die Zunge. Die leckeren Bratwürste mochten sie allerdings und nannten sie fortan Zizies. Natürlich musste eine Soße dazu her und die kochte die rheinische Hausfrau mit ganz viel Kölsch. Heute kommt der kräftig bittere Geschmack allerdings nicht mehr so gut an. Darum haben wir die Menge im Topf reduziert und den Rest einfach beim Kochen getrunken: Zum Rezept

Text sb, Fotos sb, tb

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