
Suffe, Poppe, Kaate kloppe: Kneipenspiele
Bierpreise hin oder her, zu Haus trinken mag der Kölner nicht. Muss er aus finanziellen Gründen manchmal, aber schön ist dat nit. Und wenn er dann doch in der Weetschaft op d´r Eck am Stammtisch sitzt, dann monologisiert er. Nach dem dritten Kölsch kommt allerdings manchmal der Würfelbecher auf den Tisch. In einigen Pinten geht es auch archaischer zu: mit Armdrücken und Wettsaufen.
Hier kommen die besten Kneipenspiele für Imis, Kölner, Gäste und für weltweit alle, denen nur Trinken in der Kneipe ein bisschen zu langweilig ist.
Mäxchen oder Meiern
Dafür braucht Ihr
1 Würfelbecher
1 Bierdeckel
3 sechsseitigen Würfel
Mut zum Schummeln
So geht's
Wer die höchsten Augenzahl hat, fängt an. Alle würfeln reihum. Zwei Einsen und eine Zwei haben die niedrigste Punktzahl. Die höchste hat der ein Sechser-Pasch. Die Würfel kommen in den Becher, Bierdeckel drauf, würfeln, alleine und heimlich spinksen und dann die Kombination ansagen: von der einfach zusammengerechneten Augenzahl bis zum Pasch. Hauptsache der Wert ist höher, als bei der Person zuvor. Mogeln ist erlaubt, ja sogar Pflicht. Wer seinem Vorgänger allerdings nicht glaubt, ruft: "Mäxchen". Hat der tatsächlich geschummelt, muss er einen Schnaps trinken und ist nicht mehr im Spiel. Hat er aber die Wahrheit erzählt, muss sich der Zweifler den Hochprozentigen reinhauen und ist raus aus der Runde. Nach einem Sechserpasch, echt oder erfolgreich vorgetäuscht, beginnt die nächste Runde. Die zahlt entweder der Gewinner oder der erste Verlierer.
Schummeln
Dafür braucht Ihr
1 Kartenspiel
So geht's
Die Karten gleichmäßig auf alle Spieler verteilen. Reihum legt jeder Spieler verdeckt eine Karte in die Mitte und sagt den Wert an. Der Wert muss immer höher sein als der des vorherigen Spielers. Wie bei Mäxchen ist Schummeln erlaubt. Glaubt der nächste Spieler den Wert nicht, sagt er "Geschummelt" und darf die Karte umdrehen. Hat der Vorgänger wirklich geschummelt, bekommt er alle Karten vom Tisch und muss einen Schnaps trinken. Hat er nicht gelogen, bekommt der Zweifler Karten und Schabau. Wer zum Schluss alle Karten auf der Hand hat, verliert und muss eine Runde zahlen und darf das nächste Spiel beginnen.
Schocken
Dafür braucht Ihr
1 Würfelbecher pro Spieler
3 sechsseitige Würfel pro Spieler
13 Bierdeckel oder andere "Strafpunkte"
1 halben Bierdeckel oder andere Markierung für den Verlierer der ersten Hälfte
So geht´s
Der erste Spieler hat maximal drei Versuche. Er kann Würfel stehen lassen oder komplett neu werfen. Ziel ist ein möglichst hoher Wert. Der letzte Wurf bleibt unaufgedeckt stehen. Danach würfeln alle reihum. Dabei haben alle anderen Spieler nur so viele Würfe wie der erste Spieler. Auch bei ihnen bleibt der letzte Wurf verdeckt stehen. Sie dürfen den Wert des ersten Spielers nicht überbieten. Jetzt decken alle der Reihe nach auf. Verloren hat der Spieler mit dem niedrigsten Ergebnis. Bei Gleichstand gibt es entweder ein Stechen oder der Spieler der zuletzt aufdeckt, verliert und bekommt einen Strafpunkt (Bierdeckel). Er darf die nächsten Runde beginnen. Wer am Ende der ersten Runde die meisten Strafpunkte hat, bekommt den halben Bierdeckel. Alternativ machen nur die Spieler mit Strafpunkten weiter bis alle Deckel bei einem Spieler liegen.
Die zweite Runde läuft genauso. Haben zwei Spieler je eine Hälfte verloren, treten sie im Finale gegeneinander an. Der Verlierer zahlt eine Runde und darf das nächste Spiel beginnen.
Wurfkombination mit aufsteigendem Wert
Einfacher Wurf ("Schalke") = 221 bis 653 - Strafpunkte: 1 Deckel
Straße = nur 123 und 456 , die höhere Straße zählt mehr - Strafpunkte: 2 Deckel
General = Pasch, der höchste zähl am meisten - Strafpunkte: 3 Deckel
Schock = zwei Einsen plus Zahl - Strafpunkte: 2 bis 6 Deckel (Wert 3. Würfel)
Schock aus = drei Einsen - Strafpunkte: alle verbleibenden Deckel
Damit es einfacher ist, haben wir bei den Wurfkombinationen die Art und Weise des Würfelns nicht berücksichtigt.
Kniffel
Dafür braucht Ihr
1 Würfelbecher
5 sechsseitige Würfel
1 Block zum Aufschreiben
1 Stift
So geht's
Wer die höchste Augenzahl hat fängt an. Reihum würfelt jeder einmal. Das Ergebnis schreibt er oder sie auf und addiert die Zahlen am Ende aller Runden. Je nach Gusto, trinkt der Gewinner einen Schnaps und der Verlierer zahlt die nächste Runde Kölsch plus eine neuen Schnaps für´s nächste Spiel, oder Ihr erfindet eigene Trinkregeln.
Hier noch der Wert der verschiedenen Würfe und ein Beispiel für die zu vergebenden Punkte. Die könnt Ihr natürlich auch selber festlegen.
Einfache Zahlen: Summe Addieren
Dreierpasch (drei gleiche Zahlen): beispielsweise 21 Punkte
Viererpasch (vier gleiche Zahlen): beispielsweise 25 Punkte
Fünferpasch (fünf gleiche Zahlen): beispielsweise 31 Punkte
Kleine Straße (vier aufeinander folgende Zahlen) 35 Punkte
Große Straße (fünf aufeinander folgende Zahlen) beispielsweise 40 Punkte
Kniffel (Sechserpasch mit sechs Sechsen) beispielsweise 50 Punkte
Skat
Dafür braucht Ihr
1Skatblatt
So geht´s
Die Regeln findet ihr beim Skatregeln: Internationale Skatordnung
Kartenpusten
Dafür braucht Ihr
1 Kartenspiel
1 volle oder leere Wein- oder Bierflasche, angetrunken wäre eine echte Schnapsidee
So geht´s
Kartenspiel auf die Flasche legen. Jetzt pustet jeder Reihe um einmal auf das Kartenspiel. Wer keine Karte(n) runter pustet, muss einen Schnaps trinken. Wer die letzte(n) Karte runterbläst, trinkt ebenfalls einen Schnaps und zahlt die Kurzen für die nächste Runde. Gewinner ist wahlweise: Wer am Ende noch alleine stehen kann, wer zuletzt der Einzige ohne Verlust der Muttersprache ist oder wer überhaupt noch heim kommt.
Armdrücken
Dafür braucht Ihr
Zwei Freiwillige
So geht's
Beide Kontrahenten sitzen sich gegenüber, rechter Oberarm fest auf dem Tisch, Unterarm senkrecht, die Hände ineinander verschränkt. Jetzt drückt jeder mit aller Kraft nach links. Wer den Arm des Gegners zuerst auf den Tisch gerückt hat, gewinnt. Als Belohnung oder Strafe gibt's einen Schabau. Oder der Verlierer zahlt eine Runde.
Wetttrinken
Dafür braucht Ihr
Zwei mal die gleiche Anzahl Schnaps-, Kölsch-, oder Weingläser mit entsprechendem Inhalt. Über die Menge entscheidet die Trinkfestigkeit der Gegner. Zwei Freiwillige (Wahnsinnige)
So Geht´s
Gläser auf dem Tisch in einer Reihe aufstellen. Die Gegner sitzen sich gegenüber und trinken ab Signal los. Wer zuerst ausgetrunken hat, ist der Sieger. Alternativ: Wer zuletzt noch sitzt und/ oder ansprechbar ist, hat gewonnen.
Stiefelsaufen
Dafür braucht Ihr
Einen großen Glasstiefel (Gibt´s in manchen Kneipen).
Bier, Wein oder für die Wahnsinnigen unter Euch: Schnaps
So Geht´s
Stiefel füllen und reihum trinken. Wer den letzten Schluck austrinkt, hat verloren und zahlt den nächsten Stiefel. Das ist allerdings nicht so einfach wie es klingt. Spätestens wenn der Inhalt bei der Stiefelsohle zu Neige geht, schwappt es schon mal komplett raus - in den Mund oder auch daneben.
Turmsaufen
Dafür braucht Ihr
1 Kölsch
1 Schabau
1 Ein-Euro-Stück
1 10-Cent-Stück
1 Cognakbunne
1 sechsseitigen Würfel
4 Bierdeckel
So geht's
Turm aufbauen in folgender Reihenfolge: Kölsch, Bierdeckel, Schnaps, Bierdeckel, Ein-Euro-Stück, Bierdeckel, 10-Cent-Stück, Bierdeckel, zum Schluss die Weinbrandbohne. Alle würfeln reihum. Die erste Sechs gewinnt den Bierdeckel mit der Weinbrandbohne. Das 10-Cent-Stück gewinnt, wer danach eine Fünf würfelt. Dann ist die Vier dran. Dafür gibt's das Ein-Euro-Stück. Das Bier geht an denjenigen, der die Zwei würfelt. Auf Kommando muss er oder sie das Kölsch jetzt schneller trinken, als der nächste in der Runde eine Eins würfelt. Der Verlierer zahlt den nächsten Turm.
Kickern
Alle Infos zum Kickern in Köln findet ihr hier