Premiere im Hänneschen

Mit einem neuen Bühnenstück zu Weihnachten begeistert das Theater Hänneschen in Köln wieder seine Besucher. E Jeschenk för Knolledörp hat jetzt Premiere gefeiert. Und unsere Reporterin war dabei.

von Franziska Klein

Alle Jahre wieder, kommt das Christuskind. Doch wird es dieses Jahr überhaupt den Weg nach Knollendorf finden? Es hat so viel geschneit und die Dorfbewohner befürchten, dass Weihnachten dieses Jahr ausfällt. Hänneschen und Bärbelchen wollen das verhindern. Doch kann es so kurz vor Heiligabend noch ein Weihnachtswunder für die Knollendörfer geben?

Die Antwort gibt es im neuen Weihnachtsstück „E Jeschenk für Knolledörp“. Aufführungen finden noch bis zum 22. Dezember 2024 mittwochs bis sonntags 15 Uhr und 17:30 Uhr im Hänneschen-Theater statt.

Seit dem 21. November 2024 hält im traditionsreichen Kölner Puppentheater Weihnachten Einzug. An diesem Donnerstagabend feierte das Weihnachtsstück „E Jeschenk für Knolledörp“ seine Premiere. Es ist das erste Stück von Puppenspielerin Heike Huhmann, die das Publikum ins weihnachtlich verschneite Knollendorf mitnimmt und den Zauber des Festes auf die Bühne bringt.

Vorhang auf für Knollendorf an Weihnachen

Morgen ist Heiligabend und im gemütlichen Wohnzimmer herrscht bereits vorweihnachtliches Treiben. Bärbelchen muss dringend noch die Weihnachtskarten fertig stellen und Oma beschwert sich, dass der Opa den Grill noch nicht sauber gemacht hat.

Es ist ja noch so viel zu tun bevor das Christkind kommen kann. Plötzlich fliegt die Tür mit einem gewaltigen Windstoß auf. Dicke Schneeflocken fliegen herein. Tünnes steht völlig außer Atem im Raum und muss erst einmal durchschnaufen. „Janz Knolledörp es einjeschneit!“, keucht er.

Von außen kommt keiner mehr ins Dorf. Was für ein Schreck! Hektik macht sich breit. „Kommt das Christkind nun überhaupt oder fällt Weihnachten aus?“, fragen sich Hänneschen und Bärbelchen besorgt. Doch schnell hat das Mädchen eine Idee. Sie und Hänneschen müssten sich einfach ganz fest wünschen, dass alles wieder in Ordnung kommt. Weihnachten soll doch stattfinden! Der richtige Ort für den Weihnachtswunsch wäre die kleine Kapelle im tief verschneiten Wald.

Vielleicht finden sie hier auch das Christkind. Nur warten müssten sie bis Bestemo und Besteva im Bett liegen, dann würden sie auf Pony Lotti losreiten.

Der Zauber der Weihnacht

„Wär der Rhing doch bloß jefrore, so könnte man mit de Schlittschuh fahre“, singt Heike Huhmann nach diesem spannenden Auftakt in Begleitung eines Schifferklaviers. Ein bisschen schade sei es ja, dass es in Köln fast nie schneit sondern meist nur regnet. Umso schöner, dass man sich im Puppentheater verzaubern lassen und träumen kann.

Von weißer Weihnacht und einem Wunder zum Beispiel. Dann geht’s auch schon weiter. Die Zuschauer finden sich auf einer Waldlichtung wieder. Von Hänneschen und Bärbelchen fehlt noch jede Spur, so können Hase, Wildschwein, Reh, Hirsch und Eichhörnchen noch eine Runde Fußball spielen. Wo das runde Leder zum Einsatz kommt, ist Hennes, der Geißbock, nicht weit.

Natürlich erzielt er den entscheidenden Treffer. Doch schnell müssen sich die Waldtiere verstecken! Hänneschen und Bärbelchen sind mit Pferdchen Lotti im Anmarsch. „Zeig dich leev Christkind, mer bruche dech!“, singt das kleine Mädchen bittend. Doch vom Christkind ist auch nach wiederholtem Klopfen an der Kapellentür nicht das Geringste zu sehen.

Verzweifelt wollen die Kinder schon aufgeben, doch da donnert es in der Kapelle und ein Lichtblitz flammt auf. Hat das Christkind ihre Bitten doch noch erhört? „Sieht aus wie Yoda“, feixt Hänneschen. Doch nicht Yoda sondern Lulumba, die Hexe, taucht auf. Zur Enttäuschung der Geschwister weiß sie jedoch auch nicht, wo das Christkind steckt. Sie spricht den Kindern dennoch Mut zu.

Sie sollen weiter an das Weihnachtswunder glauben. „Janz schön in de Butz jegange, ke Christkind aber ne aahle Hex“, beklagt sich Hänneschen als Lulumba weg ist. Sie hatten doch so sehr gehofft das Christkind zu finden. Traurig ziehen sie sich aus dem verschneiten Wald zurück.

Sind die Lichter angezündet

Auf dem Dorfplatz werden unterdessen von einem kleinen Engel die Kerzen am Weihnachtsbaum angezündet. Ganz aufgeregt kommt Bärbelchen in die
beschauliche Szene und findet etwas neben dem Baum. Ein Geschenk! Was für eine Überraschung! Das Christkind hat es doch auf wundersame Weise noch
geschafft, eines unter den Baum zu legen! Alle Bewohner werden gerufen.

Zunächst hält jeder das Geschenk für sein eigenes, doch falsch gedacht. Das schön verpackte Präsent ist für das ganze Dorf! Was mag drin sein und sind alle
zufrieden mit dem Inhalt? Oder gibt es noch Zoff unterm Tannenbaum? Das wird an dieser Stelle nicht verraten. Denn wer mehr erfahren will, geht am besten
schnell ins Hänneschen-Theater und findet es selbst heraus!

Fazit

Heike Huhmann ist mit ihrer ersten Inszenierung im Hänneschen-Theater ein weihnachtliches Wohlfühlstück voll von wohliger gemütlicher Atmosphäre
gelungen. Die Fertigkeiten der Puppenspieler und die mühevoll und wunderschön gestalteten Kulissen geben dem Publikum die Gelegenheit, eine Pause vom
stressigen Alltag zu machen und den Rest der Welt für eine Weile zu vergessen.