Kölns Snack namens Halbe Haan, Halve Haan, Halve Hahn oder auch Halber Hahn

Halver Hahn, dem Kölner sein Röggelchen mit Gauda

Ein halbes Hähnchen ist das nicht, vielmehr ein Röggelchen mit einer dicken Scheibe Gouda, manchmal Zwiebeln und Gewürzgürkchen. Hier das Rezept und die ultimative Antwort auf die Frage: Warum heißt der kölsche Snack bloß so?

Manche Speisekarte in Kölner Kneipen ist in reinstem Kölsch formuliert, und so sind schon viele Imis drauf reingefallen: Auf das angebliche halbe Geflügel. Das Röggelchen mit Gauda ist aber auch ein guter Snack für zuhause. Hier ein paar Tipps:

Zutaten für zwei Kölsch-Gourmets

2 Röggelchen. Die gibt es in jeder guten Bäckerei, aber Achtung: Röggelchen sind Doppelbrötchen, heißt, Sie haben in der Tüte die Menge von vier normalen Brötchen. Und besser nicht bei Merzenich kaufen. Da sind die guten Stücke oft angebrannt.

Vier dicke Scheiben mittelalter Gouda. Den gibt es in jedem guten Supermarkt an der Käsetheke.

Zwiebeln, Butter und Gewürzgurken. Dazu mittelschafter Mostert.

Den Halve Hahn zubereiten

Röggelchen halbieren, dicke Scheibe Gauda drauf, Mostert und Gewürzgürkchen dabei. Fertig.

Variante: Der Halve Hahn schmeckt auch mit zusätzlich etwas Butter und Zwiebelstückchen.

Legenden rund um den Halve Hahn

Um das halbe kölsche Hähnchen ranken sich viele Legenden. Hier die schönsten:

Ich will doch bloß ein halbes haben
"Ääver isch will doch bloß ne halve han.“ ("Aber ich will doch bloß ein halbes haben."). Das soll ein Gast dem Wirt gesagt haben, als der den Käse mit einem ganzen Röggelchen servierte. Eine Variante der Geschichte besagt, ein holländischer Markthändler habe einem Kölner auf dem Alter Markt einen ganzen Gauda gereicht, obwohl der nur die Hälfte wollte. Eine andere wiederum lautet so: Im Ersten Weltkrieg war Brot teurer als Käse, und viele forderten beim Bäcker daher nur einen halben Laib.

Die Legende vom geizigen Greis
Im April 1878 soll ein gewisser Wilhelm Vierkötter aus Deutz seinen Freunden im Brauhaus Lölgen leckere Hähnchen versprochen haben, doch weil es günstiger war, bekamen sie nur Röggelcher met Kies.

Gauda statt Handkäs und der Ganze Hahn

Heute ist gut gereifter Gouda gefragt, der den Handkäs aus Sauermilch ersetzt hat. Dazu trinkt der Kölner heute sein Lieblingskölsch, um 1900 dagegen war Wieß das Maß aller Dinge, sprich ungefiltertes, hefetrübes Kölsch. Das erfährt übrigens gerade wieder eine kleine Renaissance. tb

In Köln gibt es auch den ganze Hahn. Den hier beispielsweise, frisch verliebt in ein Huhn (rechts außerhalb des Fotos) im Wildpark des Stadtwalds

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