Rheinische Mutzen, Omas Rezept für Karneval

In Köln, Bonn und der Eifel waren Mutzen lange ein Muss im Sortiment der rheinischen Bäcker. Doch die Leckerei aus Mürbeteig ist nur noch selten in den Auslagen. Dabei schmecken sie gut und sind besonders an den Karnevalstagen eine tolle Alternative zu den tropfenförmigen und wesentlich dickeren Mutzemandeln.

Bei uns heißen sie mal Muzen, mal Muutzen, doch zumeist Mutzen. In den Teig kommt neben Mutter, Zucker, Eiern und Mehl bei uns ein halber TL Anispulver. Das duftet herrlich und die Mutzen schmecken einfach himmlisch. Das Rezept ist übrigens viel einfacher als der Hintergrund seines Namens. Mutzen könnte etwas mit Schmücken oder mit Kleinigkeit zu tun haben. Manche behaupten, es kommt von Mützen, was zumindest von der Form her passt.

Zutaten

2 Eier
60 g Butter
60 g Zucker
250 g Mehl
1 Priese Salz
Mark einer Vanilleschote oder ½ TL Anispulver

Wenn keine Kinder mitessen, darf es auch ein Schuss Anislikör oder Rum sein.

Schmalz oder Pflanzenöl zum frittieren
Puderzucker zum Bestäuben

Zubereitung

Mehl auf eine große Arbeitsfläche sieben. Zucker, Salz und Vanillemark oder Anispulver dazugeben. In die Mitte eine Mulde drücken und die Eier hineinleiten lassen. Mit den Händen von außen nach innen arbeiten und die Zutaten zügig zu einem geschmeidigen Teig zusammenkneten. In Klarsichtfolie einschlagen und im Kühlschrank mindestens eine halbe Stunde ruhen lassen.

Teig dünn auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen. Mit Teigrand oder Messer in ca. 5 cm lange Rauten ausschneiden Fett in einem hohen Topf oder der Friteuse erhitzen. Die Teigrauten darin von beiden Seiten goldgelb ausbacken. Auf Küchenpapier abtropfen lassen.

Vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben. Rheinische Mutzen schmecken am besten frisch und noch lauwarm. Dazu passen Kaffee oder heiße Schokolade - gerne mit Schuss.

Selbstgemacht ist günstiger

Beim Bäcker schlagen 100 g Mutzenblätter mit über 3 € zu Buche. Selbstgemacht kosten Rheinische Mutzen nur einen Bruchteil davon. Und auch geschmacklich lassen sie die Ware aus dem Fachhandel deutlich hinter sich. Das von uns getestete Gebäck einer Kölner Bäckerei schmeckte jedenfalls deutlich nach ranzigem Fett.

Mutzen international

In der nordwestspanischen Provinz Galicien feiern die Einheimischen besonders ausgelassen Karneval: mit bunten Maskenumzügen, Mehl-, Schlamm, und sogar Ameisenschlachten. Dazu servieren die Einheimischen gerne Orejas de Carnaval. Die Karnevalsohren sehen unseren Mutzen zum Verwecheln ähnlich. Allerdings kommt in den Teig Hefe. Sie schmecken allerdings mindestens genauso lecker. Zum Rezept

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