Heringsschlot, das Rezept aus Köln

Heringssalat ist, ähnlich wie Kartoffelsalat mit Würstchen, das Lieblingsessen am Heiligabend in vielen Kölner Familien. Über die Zutaten wird gestritten. Nur eins ist gewiss: Hering ist ein Muss.

Der ist übrigens seit Langem fester Bestandteil der Kölner Regionalküche. Kein Wunder: Durch die Rheinschifffahrt liegt die Nordsee seit zigtausend Jahren quasi um die Ecke. 

Zutaten

4 Matjesfilets
4 Kartoffeln
1 mittelgroße Zwiebel
2 Knollen Rote Bete
3 saure Gürkchen
200g Rinderbraten oder Tafelspitz vom Vortag
150g Mayonnaise
Gurkensud
Salz, Pfeffer
Hartgekochte Eier zum Garnieren

Tipp für das Heringssalat-Rezept

Eine Alternative zu Matjesfilet ist Salzhering. Der muss allerdings gut gewässert werden. Am besten legen Sie ihn zusätzlich in Milch ein. Vom Filet Haut und Gräten entfernen.

Rote Bete gibt es fertig gekocht im Supermarkt. Eingelegte Rote Bete aus dem Glas tut es auch. Der Sud kann dann anstelle des Gurkenwassers verwendet werden und gibt noch einmal zusätzlich Farbe. Ob vorgekocht oder eingelegt: Beim Zubereiten schützen Einmalhandschuhe übrigens nicht nur vor Verfärbung, sondern leisten auch gute Dienste beim Hering schnippeln. Gegen unangenehme Gerüche an den Händen hilft ansonsten Zitronensaft.

Wer mag, kann zusätzlich noch einen kleinen Apfel schälen, würfeln und unter den Salat mischen. Der gibt einen frischen, süß-säuerlichen Geschmack.

Zubereitung

Kartoffeln kochen, noch heiß pellen, würfeln. Matjes, Zwiebeln, Rote Bete, Gewürzgurken und Bratenreste in kleine Würfel schneiden. Mit den Kartoffeln und einem guten Schuss Gurkensud mischen. Nach Geschmack salzen und pfeffern. Am besten über Nacht im Kühlschrank durchziehen lassen. Für noch mehr Aroma breiten Sie den Salat bereit mehrere Tage im Voraus und lagern ihn im Kühlschrank. Kurz vor dem Servieren heben Sie die Mayonnaise (aus dem Glas oder selbstgemachte) unter den Salat und lassen ihn nochmals eine halbe Stunde ziehen.

Mit hartgekochten, geviertelten Eiern verzieren. Besonders gut schmeckt dazu Schwarzbrot oder Pumpernickel und natürlich das ein oder andere Kölsch.

Weihnachtsklassiker Heringssalat

Früher fastete das katholische Köln vom Tag nach St. Martin und dem dazugehörigen ausgiebigen Gänseessen bis zum Heiligen Abend. Erst nach der Christmette, also nach Mitternacht, durfte endlich wieder Fleisch auf den Tisch. Darum servierte die rheinische Hausfrau am 24. Dezember ihren Heringsschlot ohne Rindfleisch.  Aber pünklich am ersten Weihnachtstag kam dann ordentlich Beef in den Salat. Eine Tradition, die viele Kölner noch heute pflegen.

Zählmarke