
Nordpark in Köln-Nippes
Parks in reicheren Kölner Vierteln sehen anders aus. Der Nordpark ist eine Spielwiese für tätowierte Gassigeherinnen, kickende Jungs im Messi-Shirt und Zigarrenraucher auf der Eisenbank. Tagsüber super. Nachts nicht ungefährlich.
Nur etwas Schrebergarten-Idyll trennt den Nordpark (ab 2021 offiziell Henner-Berzau-Park) vom Johannes Giesberts-Park im Süden. Und auch die Form unterscheidet sich, denn dieses knapp sieben Hektar große Areal zwischen der Niehler- und der Amsterdamer Straße ist nach Norden hin horizontal, der J-G-P dagegen vertikal. Und sonst? Der Lärm vom Umbau der Gummifabrik ist hier kaum hörbar, dafür viel Merhaba und Avanti und Loor ens. Und Laternen gibt es auch im Park, die nach Dunkelheit leuchten. Seit seinem Entstehen 1960 zählt der Park in Köln Nippes nicht zu den friedlichsten Gebieten von Köln. Nächtliche Überfälle sind durchaus schon mal Thema in den lokalen Medien.
Spielwiese, Grillwiese, Gassiwiese
Tagsüber ist der Park aber klasse, vor allem für Pänz. Hier stehen Eisentore auf dem staubigen Fußballplatz. Zwischen Akazien und Birken liegt ein kleiner Spielplatz mit Rutsche und Wippe. Tischtennisplatte und Bänke wie die oben im Bild machen den Nordpark auch aus. Vor allem aber haben die relativ großen Grünflächen im Zentrum wenig Baumbestand, was für Frisbee-Distanz-Würfe einfach super ist.
Amberbaum im Blitzlichtgewitter
A propos Baumbestand. Seit 2012 steht im Nordpark auch ein Amberbaum. Gepflanzt hat ihn ein muslimischer Verein aus Köln "als ein Zeichen des Friedens". Der Bürgermeister kam, der Stadtanzeiger sowieso, die Fotografen nahmen die Pflanzaktion ins Blitzlichtgewitter. Und wir von Kölnreporter überlegen gerade, medienwirksam zwei weiße Friedenstauben aus Gummi an den Baum zu hängen.
