
Museum König in Bonn
Das Museum König ist ein Forschungs- und Ausstellungshaus in Bonn. Mit etwa sieben Millionen Präparaten gehört es zu den größten naturkundlichen Sammlungen Deutschlands. Faszinierende Inszenierungen bringen Klein und Groß die Tierwelt näher. Das Museum König bildet mit vier weiteren Ausstellungsstätten die „Museumsmeile Bonn“.
Nicht weit vom Hauptgebäude der Universität Bonn und einen Katzensprung vom Rheinufer entfernt liegt das Museum König. Katzen finden sich übrigens auch in der Dauerausstellung, die sich dem Hauptthema des Museums widmet: Artenvielfalt erforschen und erklären. Kleine Besucher bewundern eine der größten Ausstellung von Tierpräparaten und interessieren sich wohl kaum dafür, dass genau hier am 1. September 1948 im Lichthof der Festakt des Parlamentarischen Rates stattfand. Als Geburt der Bundesrepublik. Die Giraffen waren während der Veranstaltung übrigens verhüllt.

Eine Reise durch Savanne und Regenwald
Mit dem Titel „Unser blauer Planet- Leben im Netzwerk“ inszeniert das Haus dauerhaft Lebensräume wie Savanne, Arktis und Wüste, zeigt ihre präparierten Bewohner und gibt einen Einblick in die wichtigsten Ökosysteme. Auch die heimischen Tiere sind hier ein Thema. Das Museum König forscht zu Themen wie Biodiversität, Evolution und Biogeographie und ist an den Lehrstuhl Spezielle Zoologie der Rheinischen-Friedrich-Wilhelms-Universität gekoppelt. Im Untergeschoss des Gebäudes befindet sich eine aufwendige Aquarienlandschaft. Für die neue Regenwald-Ausstellung wurde das Unterholz eines afrikanischen Tiefland-Regenwalds naturgetreu nachgebaut. Und durch den Stamm einer Würgefeige geht es zu einem weiteren Ausstellungsraum im ersten Stock. Dort soll mit Unterstützung von Sponsoren und Partnern ein Einblick in „Das Kronendach“ des Regenwaldes entstehen.
Zoologie und Zuckerhandel
Das Museum König gibt es seit 1912. Namengeber und Gründer ist der Privatgelehrte Alexander König (1858-1940). Der Sohn deutscher Eltern, sein Vater einer der bedeutendsten Zuckerhändler Russlands, wuchs in der heutigen Villa Hammerschmidt direkt am Bonner Rheinufer auf. Er begeisterte sich schon früh für Naturgeschichte. Später studierte er Zoologie und reiste durch die Welt. Zwei Giraffen und mehrere Vögel brachte er aus Ägypten und dem heutigen Sudan mit- bis heute zu sehen in der Dauerausstellung. Eine Besonderheit sind die „Dioramen“, die König anfertigte: Große Guckkästen, in denen die präparierten Tiere in ihrer natürlichen Umgebung stehen. Nach der Grundsanierung des Museums 2003 wurden diese Kästen anhand von Fotografien wiederhergestellt und sind heute Teil der Dauerausstellung.

Platz nehmen am Wirbelsturm-Simulator
Noch bis zum 06.01.2019 befindet sich im 2. Obergeschoss des Museums eine Sonderausstellung. Hier geht es für die Besucher im Zeitraffer durch die Entstehung der Erde: Vom vereisten Erdball bis hin zur Entstehung des modernen Menschen. Der Bereich „zukunftsweisende Forschung“ zeigt Prognosen für die Zukunft der Erde unter dem Einfluss des Menschen. Die Besucher dürfen Platz nehmen in dem Büro eines Polarforschers, einen Wirbelsturm-Simulator in Gang bringen und an modernen audiovisuellen Stationen erfahren, was „Klimawandel“ wirklich bedeutet.
Nachts im Museum
Vor allem Kinder lieben das Museum König. Es bietet verschiedene Bildungsprogramme für Schulen an. Aber auch Kindergeburtstage steigen hier schon mal. Wer nicht in den Urlaub fährt, findet verschiedene Angebote in den Schulferien: Die Wunderwelt der Bienen erforschen, Klima-Forscher-Ferien oder eine 4-tägige „Reise um die Welt“. Und wer langfristig plant: Ab Herbst gibt es wieder die beliebten Taschenlampenführungen durch die dunklen Räume des Museums. Julia Schulz
