
Schokoladenmuseum in Köln
Seit 1993 lockt das Schokoladenmuseum auf der Rheinau-Halbinsel jährlich bis zu 650 000 Besucher in den schiffartigen Bau aus Glas und Metall. Es ist das beliebteste Museum der Stadt Köln.
Der Dom aus Schokolade im Shop, die Geschichte der Firma Stollwerck in alten Schwarzweiß-Filmen, Produktionsanlagen nachgebaut in Miniatur. Und was noch alles? Der Besucher erfährt und sieht die Entwicklung von der zerkleinerten Kakaobohne in den Röstereimaschinen über die zerknetete Schokomasse bis hin zum fertigen Produkt. Dann bekommt er eine kleine Waffel und tunkt sie in den riesigen, immerhin drei Meter hohen Schokoladenbrunnen. Als "Amuse Gueule" (frz. "Gaumenfreude) für den Shop sozusagen. Daneben gibt es noch kuriose alte Geräte und Werbeschilder sowie viele Infos über die Geschichte der Schokolade von den Mayas bis heute.
Dann ist da noch das Tropenhaus mit Kakaobäumen und Schaubilder die zeigen: alles außer Herrenschokolade besteht mehrheitlich aus Zucker. Spektakulär ist der 25 Millionen Euro teure Bau des Schokoladenmuseums am Kölner Rheinauufer geworden, und das Konzept ist voll aufgegangen, wie die Schlangen am Eingang zeigen.
Erst Imhoff, dann Sprüngli
Gründer des Museums war Dr. Hans Imhoff (1922-2007), der 1972 als Schokoladenfabrikant die alte Firma Stollwerk sanierte. So erfolgreich übrigens, dass er sogar viele türkische Gastarbeiterinnen anwarb und als sogenannter Schokoladenkönig Marken wie Sarotti und Sprengel produzierte. Mit seiner Frau Klara hatte er 1993 dann seinen Lebenstraum verwirklicht, die heute Geschäftsführerin ist. Als Partner ist seit 2006 der Schweizer Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli dabei, und Stollwerk steht nur noch auf dem Schild, was manchem Kölner eher bitter als süß vorkommt.
Tolle Souvenirs, teure Pralinenkurse
Während im großen, verglasten Shop die ganze Vielfalt der Schokolade ausliegt, bieten die Betreiber auch Pralinenkurse an. Für mindestens 35 Euro ertüfteln sich die zwei bis zwölf Teilnehmer in drei Stunden 250 Gramm selbstgemachte Pralinen, Kinder ab 10 Jahren zahlen 28 Euro und der Eintrittspreis ist natürlich nicht inbegriffen. Etwas günstiger für die Kids ist der Schokoladentafel- und Hohlschokoladen-Figur-Kurs. Doch doch, das Management macht seinen Job sehr clever. Es gibt sogar Verkostungen mit Namen wie "Schokolade und Tequila".
Partyraum, Silvesterswing
Die verglasten Räume mit bestem Blick auf den Rhein und die Altstadt sind nicht alle nur auf Schokolade spezialisiert. In einigen Bereichen, darunter der Bel Etage, laufen Partys, Firmenveranstaltungen und auch Hochzeitsbälle. Seit 2006 kommt sogar eigens ein Standesbeamter vorbei und traut Paare auf der Empore der Bel Etage in einem weiß ausstaffierten Raum mit großen Schleifen und Kerzen. Und wenn es dann später in der Ehe nicht so gut läuft: gegen jeden Frust hilft ... Schokolade. tb