
Wallraf-Richartz-Museum
Kölns ältestes Museum lädt zu einer Reise durch 700 Jahre europäische Kunstgeschichte ein. Es präsentiert weltberühmte Gemälde und Grafiken vom Mittelalter bis ins frühe 20. Jh. Die Werke von Künstlern wie Dürer, van Gogh, Caspar David Friedrich oder Monet sind ein echter Augenschmaus.
Offiziell heißt das Museum vis à vis vom Farina-Haus übrigens Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud. Die gleichnamige Sammlung von impressionistischen und neoimpressionistischen Werken ist seit 2001 eine Dauerleihgabe des Ehepaares Corboud.
Neuer Sitz im Ungers-Bau
Die Geschichte des Wallraf-Richartz-Museumse beginnt 1824 mit dem Tod von Franz Ferdinand Wallraf. Der Kanoniker und frühere Rektor der Universität vermacht seiner Heimatstadt eine umfangreiche Kunstsammlung. Dank einer großzügigen Spende des Kaufmanns Johann Heinrich Richartz eröffnet 1861 das Museum auf dem Gelände des ehemaligen Minoritenklosters.
Schenkungen und Ankäufe vergrößern die Bestände. 1937 beschlagnahmen die Nazis wertvolle Bilder von Picasso, Kokoschka und anderen Malern als "entartete Kunst". Später stiftet Josef Haubrich dem Museum als Ersatz seine bedeutende Sammlung des Expressionismus und der Moderne. Kriegsbomben zerstören 1943 das Gebäude des Wallraf-Richartz-Museums in der Trankgasse. 1957 eröffnet es dort wieder. 1986 zieht das Wallraf zusammen mit dem neugegründeten Museum Ludwig in ein gemeinsames Domizil. Heute befindet es sich in einem Neubau des Architekten Oswald Ungers in der Obenmarspforten.
Kölsche Mona Lisa
Das Museum hat vier Abteilungen: Mittelalter, Barock, 19. Jh., Grafik. Ein Highlight der Mittelalter-Sammlung ist Stephan Lochners Muttergottes in der Rosenlaube. Im Volksmund heißt die Madonna im prächtigen blauen Gewand auch kölsche Mona Lisa.
Licht und Schatten prägen die Bilder von Rubens und Rembrandt, die kennzeichnend für den Barock sind. Viel Platz widmet die Abteilung 19. Jh. den Impressionisten. Typisch hierfür sind Claude Monets Seerosen. Ein weiterer Blickfang: die Zugbrücke von Vincent van Gogh. Mehr als 65.000 Blätter umfasst die grafische Sammlung, darunter Werke von Dürer, da Vinci und Edvard Munch.

Mit Willi unterwegs
Kinder bis 18 Jahre haben im Wallraf freien Eintritt. Museumsfliege Willi lädt die Pänz auf eine spannende Rallye durch das Museum ein. Sie dürfen suchen, schauen, entdecken, zeichnen, eigene Ideen aufschreiben und verschiedene interessante Aufgaben lösen. Auch online können die Kids den Kunstbrummer Willi und seine Freunde Hase und Elefant besuchen. Zusammen mit ihnen dürfen sie ein Gemälde puzzeln oder Unterschiede zwischen zwei fast gleichen Bildern finden.
Das Museum bietet auch Führungen für Kinder ab fünf Jahren. Sie können auf eine Zeitreise gehen und Menschen aus vergangenen Jahrhunderten treffen. Dabei helfen geheimnisvolle Gegenstände aus dem Museumskoffer.
Sonderausstellungen
Zusätzlich zur ständigen Sammlung finden im Wallraf-Richartz-Museum regelmäßig Sonderausstellungen statt: niederländische Stillleben und Landschaften, Miniaturenporträts - kaum größer als ein Bierdeckel, grafische Blätter über die Liebe von Amor und Psyche. Jedes Mal stehen eine bestimmte Epoche, eine besondere Technik oder ein spezielles Thema im Vordergrund.