Deutsches Sport & Olympia Museum

In der einstigen Zollhalle I am Rheinauhafen bietet das Museum auf 2000 Quadratmetern einen Einblick in 3000 Jahre Kulturgeschichte des Sports. Zu sehen ist die ganze Vielfalt, von der durchtrainierten griechischen Statue über den Benetton-Renault von Michael Schuhmacher bis hin zu Trophäen der Fußballweltmeisterschaft 2011 in Deutschland.

Seit 1999 ist das Museum auf alle Sportarten spezialisiert, vom Boxen über Fußball, Leichtathletik, Wintersport bis hin zu neuen Trendsportarten. Der Kölner Architekt Walter von Lom hat die Substanz des alten Gebäudes gut erhalten und nur im Innern viele moderne Akzente gesetzt. Allerdings geht der geduckte Bau nahe dem hochmodernen Schokoladenmuseum optisch fast schon unter.

Kicken auf Kölns höchstem Sportplatz

Eine Kuriosität des Museums: Auf zwei Sportplätzen mit Kunstrasen spielen die Besucher nach Lust und Laune selbst Fußball, Tennis oder Volleyball. Mit bestem Blick auf den Dom und die Severinsbrücke über dem Rhein.

125 000 Sportobjekte

Wirklich unmöglich, hier jedes der Ausstellungsstücke aufzuführen, bei denen Schuhe und signierte Shirts die absolute Mehrheit stellen. Hier eine kleine Auswahl, was Sie im Museum sehen:

Das marzialische Plakat der Olympischen Spiele 1924 in Paris.

Franz Beckenbauers ziemlich mitgenommene Adidas-Fußballschuhe aus dem Jahr 1974.

Muhammed Alis Boxhandschuhe mit einer Widmung 1981 kurz vor seinem sportlichen Abgang.

Das Polo-Shirt von Boris Becker aus einem Tennisdoppel 1992 bei der Olympiade in Barcelona.

Die Olympische Fackel der Olympiade 2012 in London.

Unter Inventarnummer 13/08 das signierte Fußballtrikot von Arsenal-Kicker Lukas Podolski.

Das signierte Eishockeytrikot des Deutschen Dennis Seidenberg von den Boston Bruins mit der Rückennummer 44.

Viele Träger und nicht immer ein guter Chef

Schon in den 1970er Jahren wollte Köln Sitz eines Museums sein, in dem der Deutsche Sportbund, das Nationale Olympische Kommittee für Deutschland (NOK) und die Landessportverbände Vereinsmitglieder sind. Nun, nach der Gründung viele Jahre später, sind noch ein paar Schwergewichte dabei, darunter die Stiftung Deutsche Sporthilfe, das Land NRW, die Stadt und der Stadtsportbund Köln.

Vorsitzender des Museums war über einen sehr langen Zeitraum ein steinalter Funktionär namens Walter Tröger (Jahrgang 1929). Der nahm die chinesische Regierung in Schutz, als sie den Menschenrechtler Hu Jai verurteilte und meinte unlängst, das Dopingsystem unter Sportlern in der BRD sei mit dem in der DDR gar nicht vergleichbar. Ach so. Komisch nur, dass der alte Mann von 1961 bis 1992 Generalsekretär des NOK war und besten Einblick in das Dopingsystem der BRD gehabt haben muss. Der neue Chef seit Oktober 2013 ist da schon eine viel bessere Wahl: Andreas Höfer (53), ein angesehener Sporthistoriker.