
Köln Reiseführer von Andreas Haller
Wat is? Ein Verlag aus Erlangen veröffentlicht ein Köln-Buch? Von einem Autor, der ansonsten über Apulien und Bornholm schreibt? Geht das? Ja. Dä Jung hätt ene jote Boch üvver uns Domstadt jeschrieve, praktisch und humorvoll. Sogar die Klosterfrau Melissengeist kommt darin vor.
Gerade eben erst ist Willy umgezogen, Willy Millowitsch. Die Statue stand vor dem Hänneschen-Theater, jetzt ist sie in der Breitestraße. Auch sonst tut sich in Köln vieles schnell, zu schnell für einen Reiseführer, der alle zwei Jahre neu herauskommt. Und dennoch ist das Köln-Buch von Andreas Haller eine Empfehlung: sorgfältig recherchierte Tipps, Hintergründe zu Frings, Klüngel und Halve Hahn, herausnehmbare Karte plus App. Et kütt nicht wie et kütt, es steckt Liebe und Arbeit in dem Band.
Von Agrippa-Bad über Nippes bis zum Zoo
Der Autor bietet neben guten Stadtteilinfos gelungene Touren durch Köln an: Friesenviertel, Südstadt, Deutz, sogar Nippes ist dabei, von wo aus wir gerade die Rezension schreiben. Natürlich sind die Infos zu den Kölsch-Tavernen und den Bistros so ausführlich wie in allen Büchern des MM Verlags. Aber auch Themen von der Industriepolitik bis hin zur modernen Architektur sind Teil des Bandes: vom Agrippa-Bad bis zu den Brüllaffen im Zoo.
Etwas Kaviar, viel Kultur
Ok, das kulinarische Kapitel ist etwas grundsätzlich. Gerade einmal vier Seiten nimmt das Kapitel Essen und Trinken ein, wobei die wesentlichen Punkte vorkommen: Vom Kölsch bis zum Köbes, vom Sauerbraten bis zum Kölsche Kaviar. Da wäre noch mehr: Quallmann met Klatschkies beispielsweise. Dafür können wir und Hennes ansonsten über nix meckern. Vor allem die Kölner Kultur ist bestens dargestellt. Schokoladenmuseum und Sportmuseum inklusive.
Fazit
Klasse gemacht, das Buch Köln von Andreas Haller. Erste Liga, wie unser FC in der nächsten Saison!